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Begabungsförderung als pädagogisches Konzept

Begabungsförderung im Rahmen des regulären pädagogischen Konzepts

 

Gemäss der Grundüberzeugung, dass jede/-r Jugendliche ihre/seine eigenen Stärken bzw. Begabungen und Herausforderungen hat, verfolgt die Sekundarschule Sandgruben das Ziel, jeder/jedem dieser Jugendlichen möglichst gerecht zu werden. Begabungen unserer Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen des regulären pädagogischen Konzepts gefördert.

 

Zentrale Kompetenzen

Um jedem Jugendlichen gemäss seinen Stärken und Schwächen gerecht zu werden, haben wir ein pädagogisches Modell entwickelt, welches auf dem gleichwertigen Schulen der folgenden vier zentralen Kompetenzen beruht: Selbständiges Arbeiten, reflektierendes Lernen, kooperatives Lernen und überfachliche Kompetenzen. Vor allem im Bereich des selbständigen Arbeitens und des reflektierenden Lernens ist in hohem Masse eine Möglichkeit zur Differenzierung und damit zur Förderung individueller Begabungen gegeben.

  • Selbständiges und individualisiertes Arbeiten wird vor allem im Atelier erprobt. Dies soll den Schülerinnen und Schülern erlauben, sich die Lerninhalte dem eigenen Entwicklungsstand entsprechend zu erarbeiten, unabhängig vom Tempo der Klasse. So können auch Schülerinnen und Schüler, die in bestimmten Bereichen über besondere Begabungen verfügen, ihren Stärken entsprechend gefördert werden. Beispielsweise sind angereicherte bzw. offene oder schwierigere Aufgaben (Enrichment) wie auch eine Beschleunigung (Akzeleration) möglich. Talentierte Jugendliche können zusätzliche Projekte nach eigenen Interessen erarbeiten oder vertiefen. Diese Art der zusätzlichen Förderung findet durch kompakte, pädagogische Teams über einen längeren Zeitraum hinweg und im vertrauten Rahmen statt.
  • Reflexion über das eigene Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten sollen in der Sekundarschule Sandgruben zum Alltag gehören. Im Rahmen der Lerngruppe bekommen die Jugendlichen von anderen Jugendlichen Feedback oder Tipps zu Qualität, Effizienz oder anderen Parametern ihres Tuns. Coaching-Gespräche sind darauf ausgelegt, eigenes Verhalten zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln. Dies erfolgt für jeden Jugendlichen auf seinem derzeitigen Leistungsstand und hilft dabei eigene Begabungen zu erkennen und weiter zu stärken.

 

Alters- und niveaudurchmischtes Lernen

Die Ateliers sind an der Sekundarschule Sandgruben sowohl altersdurchmischt als auch niveaudurchmischt zusammengesetzt. Für Schüler mit einzelnen Begabungen ergibt sich dadurch die Möglichkeit, sie auch im Rahmen der Input-Lektionen oder durch Lernjobs für die Arbeit im Atelier zu fördern. In einzelnen Fächern (Natur und Technik, Räume Zeiten und Gesellschaft und Deutsch) wird altersdurchmischt unterrichtet. In diesen Fächern besonders leistungsstarke Jugendliche bearbeiten Unterrichtsstoff des höheren Jahrgangs ganz selbstverständlich. In anderen Fächern (Mathematik, Französisch, Englisch, Textiles und Technisches Gestalten, Bildnerisches Gestalten, Musik und Sport) wird niveaudurchmischt gearbeitet. Daher ist es im Alltag für Schülerinnen und Schüler mit hohen Begabungen in diesen Fächern leicht möglich im nächsthöheren Leistungszug mitzuarbeiten. Der Kompetenzaufbau in den Klassen erfolgt über alle drei Jahre und nicht jahrgangsweise. In den Klassen und den Lernateliers können deshalb die Jugendlichen kontinuierlich an das höhere Leistungsniveau hingeführt werden. Für Schülerinnen und Schüler, die vielfältige hohe Begabungen haben garantieren die altersdurchmischten Klassen und das leistungszugdurchmischte Atelier, dass das soziale Umfeld beim Leistungszugwechsel und beim Überspringen eines Schuljahres das gleiche bleibt.

 

Lerngruppe

Eine Lektion pro Woche ist an der Sekundarschule Sandgruben für die Lerngruppe reserviert. Hier treffen sich Schülerinnen und Schüler zunehmend eigenverantwortlich zum gemeinsamen Lernen und Arbeiten. Die Lerngruppe ist ein Gefäss, in dem insbesondere überfachliche Kompetenzen im personalen, sozialen, aber auch methodischen Bereich geschult werden. Jugendliche mit besonderen Begabungen bringen diese oft ganz natürlich in die Lerngruppe ein und finden hier ein Anwendungsfeld aber auch die Möglichkeit zum weiteren Ausbau ihrer Stärken.

 

Projektarbeit

Über drei Jahre hinweg, werden an der Sekundarschule Sandgruben die erforderlichen Methoden, die Vorgehensweise, zeitliche Planung, Ausarbeitung und Dokumentation für das erfolgreiche Bearbeiten von Projekten geschult. Im zweiten Semester der dritten Klasse bearbeiten die Jugendlichen ein eigenes grösseres Projekt. Hierbei handelt es sich um eine besondere Möglichkeit der Förderung aber auch der Herausforderung für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen. Erstens kann das Thema der Projektarbeit von den Jugendlichen gemäss ihren Begabungen und Interessen selbst gewählt werden. Zweitens besteht ein Grossteil der Begleitung durch Lehrpersonen in einem beratenden Coaching, so dass individuelle Stärken hier sehr eng betreut weiterentwickelt werden können. Drittens erfolgt die Bewertung der Projektarbeit auf Individualnorm. Somit sind auch Jugendliche, die in gewissen Bereichen ihrer Altersgruppe voraus sind, gefordert, sich weiterzuentwickeln – ein Anspruch, dem manche Jugendliche mit hohen Begabungen im Schulalltag sonst nicht oft ausgesetzt sind.